Dieser Beitrag untersucht die Folgen marktbasierter Ressourcenpolitik auf die sozialräumlichen Öffnungs- und Schließungsprozesse nordatlantischer Fischerdörfer. Ausgehend von einer Rekonzeptualisierung des Dorfes als relationalen Raum zeigt das empirische Material zum einen, wie neue Märkte für Fanquoten und Frischfisch lokal begrenzte Produktionsnetzwerke entflechten und Kleinbootfischer in „freie“ Marktakteure und Investoren verwandeln. Zum anderen wird deutlich, dass das Fischerdorf durch die veränderte Rolle der Kleinbootfischerei als profitmaximierende Unternehmen zunehmend in ein neues Netzwerk global agierender Akteure von Ökonomen, Biologen, neuen Märkten und Investmentbanken verflochten wird, welches den Ökonomisierungsdruck auf lokale Produktionsnetzwerke verstärkt und materielle Schließungsprozesse sowie eine starke Polarisierung zwischen Gewinner- und Verliererdörfern befördert. Der Beitrag schließt mit einem Ausblick auf die Veränderung ländlicher Räume im Zeitalter des liberalen Kapitalismus.