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Elena Genrichowna Guro (1877-1913) war Malerin und Dichterin. Erst seit gut zehn Jahren erfährt Guro immer mehr Aufmerksamkeit, und das vor allem als Schriftstellerin. Hier werde ich aber auch auf Guro als Malerin eingehen, weil ich finde, dass sich diese beiden Seiten ihres Schaffens gegenseitig bereichern. Guros lyrische Landschaften waren St. Petersburg und Gegenden an der Ostsee, insbesondere die Karelische Landenge. Diese Kulturlandschaft bewohnte Elena Guro zusammen mit anderen Intellektuellen, die über demokratische Rechte, das Frauenwahlrecht, Sozialhilfe und Bildungsreformen diskutierten. Sie erlebte das Silberne Zeitalter Russlands (1890-1914), eine Epoche prägender Veränderungen in der Politik, in der Wissenschaft, sowie in der Kultur. Die Zensurfreiheit vor dem Ersten Weltkrieg führte zu einem geistigen Erwachen. Die Kulturbereiche waren offen und im Austausch miteinander. Berlin und Petersburg waren wichtige Städte für skandinavische, baltische und russische Künstler. Die Beziehungen zwischen all diesen Ländern waren sehr lebhaft.